Über Liechtenstein
Über uns
Mysterium Liechtenstein
Sie meinen, Liechtenstein ist ein Land wie jedes andere und seine Briefmarken werden gesammelt wie die Marken jedes anderen Landes! - Dem widerspreche ich ganz entschieden! Schon wenn Sie einen Liechtenstein-Sammler fragen, wie er denn gerade auf Liechtenstein gekommen sei, wird er stutzen, überlegen und dann antworten: "Ja, das kann ich Ihnen eigentlich gar nicht genau sagen. Es war irgend ein Anlass, der mich auf Liechtenstein hinführte, aber was es war, weis ich nicht mehr genau. Ich möchte es so ausdrücken, es war wie ein Funke, der auf mich übersprang, der in meinem Kopf den Gedanken "Liechtenstein" erweckte und mich nicht mehr von diesem Gedanken abkommen liess. Ich musste ihn einfach verfolgen, ich musste anfangen Liechtenstein zu sammeln ...". In diesem zündenden Funken liegt das Mysterium. Mysterium heisst ja nach der Grundbedeutung des griechischen Wortes "Geheimnis" und in diesem Sinn will es auch hier verstanden sein.
Sobald der Funke gezündet hat, ist erfahrungsgemäß der "Entzündete" nicht allein den liechtensteinischen Marken, sondern allem verfallen, was mit Liechtenstein zusammenhängt. Er will und muss dann alles über und aus Liechtenstein wissen.
Worauf beruht nun dieser ständig wirkende und nicht mehr abzuschüttelnde Einfluss? - Schon die Liechtenstein-Marken haben ein Faszinierendes, nicht nur durch die Darstellungen, die wir auf ihnen finden, durch die Motive, die sie zeigen, sondern allein dadurch, dass sie eben Liechtenstein-Marken sind, dass sie aus dem kleinen Land "abseits der großen Strasse" kommen, das ungeachtet aller realen Existenz, durch seine Eigenart wie ein Märchenland erscheint.
Das Mysterium liegt aber darin, dass von diesen Marken eine Ausstrahlung ausgeht, der man sich nicht entziehen kann, die einen "liechtensteinsüchtig" macht und besonders empfindlich-empfänglich für alle Marken, die aus Liechtenstein kommen, ja überhaupt für alles, was mit Liechtenstein zusammenhängt. So ist die Wechselwirkung gegeben.
LIECHTENSTEIN - das ist eine Welt ausserhalb unserer Welt, und es ist die Sehnsucht eines jeden Liechtenstein-Sammlers und -Freundes, jemanden im Fürstentum zu finden, der ihm nicht nur mit Liechtenstein-Marken frankierte Karten und Briefe schickt. Nein, der auch Gedanken mit ihm austauscht, philatelistische, persönliche und allgemeine, und der ihm hie und da auch etwas von dem Leben in Liechtenstein erzählt. Und wenn ein Brief von diesem Liechtenstein-Freund eintrifft, dann wird er liebevoll betrachtet, noch ehe man sich zum Öffnen entschliesst. Die Frankatur wird genau "begutachtet" - sie besteht natürlich aus einer oder mehreren Sondermarken - und man prüft sorgfältig den Stempel, ob er vielleicht eine Abweichung gegenüber dem bisherigen Stempelbild zeigt (gerade in der letzten Zeit haben die Postleitzahlen der Schweiz und Liechtensteins ja schon wiederholt Neugestaltungen der Ortsstempel mit sich gebracht). Solch ein Privat-Bedarfsbrief ist dem Sammler gewöhnlich mehr Wert als die Ersttagsbriefe mit den Neuerscheinungen. Was nicht heissen soll, dass nicht jeder Liechtenstein-Sammler jede Neuerscheinung, über die er in der Regel geraume Zeit vorher durch die Fachzeitschriften, durch seinen Verein oder durch das offizielle Prospektblatt der Postwertzeichenstelle der Fürstlichen Regierung in Vaduz unterrichtet wurde, mit großer Spannung erwartet. Wie könnte es bei dem Liechtenstein-Einfluss anders sein? Von seinem Händler an seinen Wohnort oder in Liechtenstein selbst oder von der erwähnten Vaduzer Postwertzeichenstelle direkt. Die Ersttagsstempel und Ersttagsumschläge schätzt er mehr ihrer künstlerischen Gestaltung, als ihres fraglichen philatelistischen Wertes wegen. Aber er sammelt diese "Ersttagsbriefe", weil er sich nichts entgehen lassen will und kann, was irgenwie zu einer "vollkommenen" Liechtenstein-Sammlung gehört. Ja, er lässt sich durch diese Faszination sogar verführen, manches zu erwerben und seiner Liechtenstein-Sammlung einzuverleiben, was nach seiner sonstigen "strenggläubigen" philatelistischen Auffassung eigentlich des wirklich philatelistischen Charakters entbehrt, gar nicht zur Philatelie im sonst leidenschaftlich von ihm verteidigten Sinn gehört, wie postfrische Sätze, Kleinbogen, Bogenteile und dergleichen mehr.
Als "Gegengewicht" und gewissermassen zur "Entlastung seines philatelistischen Gewissens" trägt er dann aber auch alles von und aus liechtensteinischen Poststücken zusammen, was einen "Durchschnittssammler" kaum interessieren würde, was jedoch nichtsdestoweniger mehr "philatelistischen" Gehalt hat als jedes "normale Sammelobjekt". Ganzstücke in allen Gestalten, Briefstücke wie nicht zuletzt auch Ganzsachen (deren vernachlässigten philatelistischen Wert er selbstredend richtig einschätzt) mit allen im Postverkehr vorkommenden Bearbeitungsstempeln und -vermerken, dazu mit allen möglichen (im wahren Sinn des Wortes) Aufklebezetteln und Etiketten. Es würde zu weit führen, hier alles zu nennen, was er sucht, findet und zusammenträgt an echt philatelistischen Belegen.
Das geheimnisvolle Hingezogensein zu dem kleinen Lande, die mystische Verbundenheit mit ihm ist an sich ganz unabhängig davon, ob man das Land und seine Bewohner kennt oder ob einem beide noch fremd sind und doch wieder vertraut wie etwas, was man vor langer, langer Zeit schon einmal gesehen, erlebt hat.
Früher oder später findet jeder so Liechtenstein-Verbundene auf mehr oder weniger ihm selbst seltsame Weise, im gewöhnlichen Leben "Zufall" genannt zu dem Ring der Liechtensteinsammler. Nicht umsonst heisst er "Ring". Männer und Frauen jeden Alters, der verschiedensten Berufe, in unterschiedlichen wirtschaftlichen Verhältnissen, aber alle geeint dadurch, das sie in gleicher Weise unter dem mystischen Liechtenstein-Einfluss stehen. Natürlich wirkt das Mysterium Liechtenstein sich nicht nur im deutschen Liechtenstein-Ring aus, gleichartige und mit dem deutschen Ring eng befreundete Vereinigungen gibt es in Liechtenstein selbst, in der Schweiz, in den Niederlanden, in England, Österreich und nicht zuletzt in den USA. Die Mitglieder des deutschen Rings wieder erstrecken sich nicht nur auf Deutschland, sondern ebenso auf andere europäische und auch überseeische Länder.
Am deutlichsten scheint mir, wird der mysteriöse Charakter und Einfluss Liechtensteins auf seine "Anhänger" bei den regionalen Zusammenkünften der Angehörigen des Liechtenstein-Rings. Wie sie da über Liechtenstein, liechtensteinische Marken und liechtensteinische Ganzstücke - vom vorphilatelistischen Brief über die Vorläufer und Mitläufer, die K. u. K. Österr. Post im Fürstentum Liechtenstein, die Konsortialausgaben, über die Fürtlich Liechtensteinische Post unter Schweizer Verwaltung bis zu den Minnesänger- und Wappen-Serien sprechen, hört sich wirklich an wie die Bekenntnisse von ihrem Glauben Besessener. Der Eindruck eines "Mysteriums" wird noch verstärkt, wenn man dabei von geradezu "mystische" Dingen hört, die normalerweise etwas "abseits des philatelisitsch Alltäglichen" liegen, wie Franco-Zettel, Freistempel-Marken, wenn die Stempelkunde geradezu zelebriert wird als Geheimwissenschaft von den Ortsstempeln und ihrer Entwicklung im Lauf der Jahrzehnte, von Postablagestempeln, von Zensurstempeln und von Briefen gar ohne Marken und ohne Freistempel, allein mit dem Vermerk "Amtlich" oder "Franko", von Tax-(T-)Stempel auf Marken, die ganz verschiedene Bedeutung haben können.
Glauben Sie immer noch, dass Liechtenstein ein gewöhnliches Land ist? Oder glauben Sie jetzt an das "Mysterium Liechtenstein"?
Von Dr. Carl Riedel, gekürzt übernommen aus Heft 8 der Schriftenreihe Ring der Liechtensteinsammler e.V.
LIECHTENSTEIN - das ist eine Welt ausserhalb unserer Welt, und es ist die Sehnsucht eines jeden Liechtenstein-Sammlers und -Freundes, jemanden im Fürstentum zu finden, der ihm nicht nur mit Liechtenstein-Marken frankierte Karten und Briefe schickt. Nein, der auch Gedanken mit ihm austauscht, philatelistische, persönliche und allgemeine, und der ihm hie und da auch etwas von dem Leben in Liechtenstein erzählt. Und wenn ein Brief von diesem Liechtenstein-Freund eintrifft, dann wird er liebevoll betrachtet, noch ehe man sich zum Öffnen entschliesst. Die Frankatur wird genau "begutachtet" - sie besteht natürlich aus einer oder mehreren Sondermarken - und man prüft sorgfältig den Stempel, ob er vielleicht eine Abweichung gegenüber dem bisherigen Stempelbild zeigt (gerade in der letzten Zeit haben die Postleitzahlen der Schweiz und Liechtensteins ja schon wiederholt Neugestaltungen der Ortsstempel mit sich gebracht). Solch ein Privat-Bedarfsbrief ist dem Sammler gewöhnlich mehr Wert als die Ersttagsbriefe mit den Neuerscheinungen. Was nicht heissen soll, dass nicht jeder Liechtenstein-Sammler jede Neuerscheinung, über die er in der Regel geraume Zeit vorher durch die Fachzeitschriften, durch seinen Verein oder durch das offizielle Prospektblatt der Postwertzeichenstelle der Fürstlichen Regierung in Vaduz unterrichtet wurde, mit großer Spannung erwartet. Wie könnte es bei dem Liechtenstein-Einfluss anders sein? Von seinem Händler an seinen Wohnort oder in Liechtenstein selbst oder von der erwähnten Vaduzer Postwertzeichenstelle direkt. Die Ersttagsstempel und Ersttagsumschläge schätzt er mehr ihrer künstlerischen Gestaltung, als ihres fraglichen philatelistischen Wertes wegen. Aber er sammelt diese "Ersttagsbriefe", weil er sich nichts entgehen lassen will und kann, was irgenwie zu einer "vollkommenen" Liechtenstein-Sammlung gehört. Ja, er lässt sich durch diese Faszination sogar verführen, manches zu erwerben und seiner Liechtenstein-Sammlung einzuverleiben, was nach seiner sonstigen "strenggläubigen" philatelistischen Auffassung eigentlich des wirklich philatelistischen Charakters entbehrt, gar nicht zur Philatelie im sonst leidenschaftlich von ihm verteidigten Sinn gehört, wie postfrische Sätze, Kleinbogen, Bogenteile und dergleichen mehr.
Als "Gegengewicht" und gewissermassen zur "Entlastung seines philatelistischen Gewissens" trägt er dann aber auch alles von und aus liechtensteinischen Poststücken zusammen, was einen "Durchschnittssammler" kaum interessieren würde, was jedoch nichtsdestoweniger mehr "philatelistischen" Gehalt hat als jedes "normale Sammelobjekt". Ganzstücke in allen Gestalten, Briefstücke wie nicht zuletzt auch Ganzsachen (deren vernachlässigten philatelistischen Wert er selbstredend richtig einschätzt) mit allen im Postverkehr vorkommenden Bearbeitungsstempeln und -vermerken, dazu mit allen möglichen (im wahren Sinn des Wortes) Aufklebezetteln und Etiketten. Es würde zu weit führen, hier alles zu nennen, was er sucht, findet und zusammenträgt an echt philatelistischen Belegen.
Das geheimnisvolle Hingezogensein zu dem kleinen Lande, die mystische Verbundenheit mit ihm ist an sich ganz unabhängig davon, ob man das Land und seine Bewohner kennt oder ob einem beide noch fremd sind und doch wieder vertraut wie etwas, was man vor langer, langer Zeit schon einmal gesehen, erlebt hat.
Früher oder später findet jeder so Liechtenstein-Verbundene auf mehr oder weniger ihm selbst seltsame Weise, im gewöhnlichen Leben "Zufall" genannt zu dem Ring der Liechtensteinsammler. Nicht umsonst heisst er "Ring". Männer und Frauen jeden Alters, der verschiedensten Berufe, in unterschiedlichen wirtschaftlichen Verhältnissen, aber alle geeint dadurch, das sie in gleicher Weise unter dem mystischen Liechtenstein-Einfluss stehen. Natürlich wirkt das Mysterium Liechtenstein sich nicht nur im deutschen Liechtenstein-Ring aus, gleichartige und mit dem deutschen Ring eng befreundete Vereinigungen gibt es in Liechtenstein selbst, in der Schweiz, in den Niederlanden, in England, Österreich und nicht zuletzt in den USA. Die Mitglieder des deutschen Rings wieder erstrecken sich nicht nur auf Deutschland, sondern ebenso auf andere europäische und auch überseeische Länder.
Am deutlichsten scheint mir, wird der mysteriöse Charakter und Einfluss Liechtensteins auf seine "Anhänger" bei den regionalen Zusammenkünften der Angehörigen des Liechtenstein-Rings. Wie sie da über Liechtenstein, liechtensteinische Marken und liechtensteinische Ganzstücke - vom vorphilatelistischen Brief über die Vorläufer und Mitläufer, die K. u. K. Österr. Post im Fürstentum Liechtenstein, die Konsortialausgaben, über die Fürtlich Liechtensteinische Post unter Schweizer Verwaltung bis zu den Minnesänger- und Wappen-Serien sprechen, hört sich wirklich an wie die Bekenntnisse von ihrem Glauben Besessener. Der Eindruck eines "Mysteriums" wird noch verstärkt, wenn man dabei von geradezu "mystische" Dingen hört, die normalerweise etwas "abseits des philatelisitsch Alltäglichen" liegen, wie Franco-Zettel, Freistempel-Marken, wenn die Stempelkunde geradezu zelebriert wird als Geheimwissenschaft von den Ortsstempeln und ihrer Entwicklung im Lauf der Jahrzehnte, von Postablagestempeln, von Zensurstempeln und von Briefen gar ohne Marken und ohne Freistempel, allein mit dem Vermerk "Amtlich" oder "Franko", von Tax-(T-)Stempel auf Marken, die ganz verschiedene Bedeutung haben können.
Glauben Sie immer noch, dass Liechtenstein ein gewöhnliches Land ist? Oder glauben Sie jetzt an das "Mysterium Liechtenstein"?
Von Dr. Carl Riedel, gekürzt übernommen aus Heft 8 der Schriftenreihe Ring der Liechtensteinsammler e.V.